alphabreed

Spieleempfehlungen

Im folgenden werde ich einige Textadventures anderer Autoren vorstellen. Für die Links zu den Spielen selber verlinke ich sofern möglich auf die Homepage des jeweiligen Autors und andernfalls auf das Interactive Fiction Archive. Zum Starten der Spiele ist in der Regel ein Interpreter für das entsprechende Story-Format notwendig. Gute Optionen stelle ich im Abschnitt Tipps für Einsteiger vor.

Photopia von Adam Cadre

In Photopia begleitet man ein junges Mädchen durch gewisse Schlüsselmomente in ihrem Leben, die immer wieder durchsetzt sind mit fantastischen Geschichten aus ihrer Vorstellung. Die Geschichte ist sehr linear aufgebaut und selbst wenn dem Spieler Entscheidungsmöglichkeiten vorgegaukelt werden kann er keinerlei Einfluss auf den Verlauf der Geschehnisse nehmen. Das Spiel besitzt ein menügesteuertes Dialogsystem und verzichtet beinahe komplett auf jegliche Form von Rätsel. Was in jeder Situation zu tun ist wird entweder spätestens nach kurzem überlegen aus der Situation heraus offensichtlich oder wird nach ein paar Runden automatisch gelöst. Großartig an Photopia ist aber vor allem die Erzählung. Adam Cadre spielt gekonnt mit verschiedensten Stilelementen um Situationen zu schaffen, die den Spieler emotional stark an die Hauptfigur fesseln.

Shrapnel von Adam Cadre

Eine verstörende Geschichte über die Bewohner eines einsamen Hauses auf dem Land und eines neu angekommenen Gastes, in dessen Rolle der Spieler schlüpft. Im Laufe der Geschichte wird schnell klar, dass dort einiges im Argen liegt und sogar die Realität selber sich über alle Maßen seltsam verhält. Shrapnel ist das beste Beispiel für einen unkonventionellen Umgang mit dem Tod der Spielerfigur, das ich kenne. Wie auch Photopia ist es sehr linear und bietet so gut wie keine wirklichen Rätsel. Die Story selber ist sehr verwirrend und häufig vermutet man einen Fehler gemacht zu haben, wenn dies jedoch in Wahrheit nur der vollkommen normale Spielverlauf ist. Hat man sich aber erstmal mit diesen unwägbarkeiten abgefunden bietet Shrapnel ein wirklich interessantes Spielerlebnis.

Spider and Web von Andrew Plotkin

In dieser Geschichte stellt der Spieler scheinbar einen Touristen in einer fremden Stadt dar, der sich unglücklicherweise verlaufen hat. Oder steckt vielleicht doch mehr dahinter? Andrew Plotkin spielt gekonnt mit der Unwissenheit, die der Spieler am Anfang der Geschichte von seiner Spielfigur hat. Es wird viel mit Flashbacks gearbeitet, so dass der Spieler häufig zwischen zwei verschiedenen Zeitabschnitten hin und her springt und immer ein wenig mehr über seine eigene Spielfigur erfährt. Das Spiel verwendet vorwiegend recht simple Kombinationsrätsel und ein Dialogsystem, das zumeist die anderen Figuren reden lässt und dem Spieler nur “Ja” und “Nein” als Antwortmöglichkeiten erlaubt. Dies funktioniert in dem Setting jedoch erstaunlich gut und kann elegant darüber hinwegtäuschen, dass das Spiel dennoch vollkommen Linear ist.

Starrider von Max Kalus

Eines der leider nur sehr wenigen guten deutschen Textadventures. Man spielt einen blinden Passagier an bord eines Raumschiffs, der, als er endlich sein Versteck verlässt, die Crew des Schiffs tot vorfindet. Es handelt sich um ein klassisches Textdaventure mit einer soliden Story, das stark von dem gut durchdachten Universum von Kalus’ Pen&Paper Rollenspiel Chalybes profitiert. Die Rätsel funktionieren weitesgehend sehr gut, fallen in einzelnen Fällen aber auch mal übermäßig knifflig und weit hergeholt aus. Nichtsdestotrotz ein gutes Spiel, um das man im deutschsprachigen IF-Raum eigentlich gar nicht herum kommt.